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Kulturstipendienprogramm

Exercising Modernity umfasst auch ein Kulturstipendienprogramm. Die Stipendien richten sich an junge Künstler:innen und Geisteswissenschaftler:innen, die an der Akademie Exercising Modernity teilgenommen haben. Die Produkte des Stipendienprogramms umfassen eine Vielzahl von künstlerischen Projekten und wissenschaftlichen Artikeln. Alle Projekte haben einen interdisziplinären Charakter und eine Verbindung zu zahlreichen Kunstsparten, von Architektur bis Film.

Stipendienprogramm 2018

Bei der ersten Edition der Akademie Exercising Modernity im Jahr 2018 ging es um den Begriff der Modernität, und zwar sowohl in historischer Sicht, d. h. um die Moderne, als auch im gegenwärtigen Verständnis, um Modernität. Drei kulturgesellschaftliche Phänomene der Zwischenkriegszeit, die universale interdisziplinäre Modernisierungsprogramme symbolisieren, standen 2018 im Fokus: In Deutschland das Bauhaus, das Kunst und Architektur an die konkreten Bedürfnisse des Menschen heranzuführen trachtete; in Polen die Diskussion über den Fortschritt und den Aufbau von Grundlagen für einen freiheitlichen, demokratischen Staat, was am Beispiel der Stadt Gdynia verdeutlicht wurde; in Israel die „Weiße Stadt“ Tel Aviv, deren Architektur sich an den Grundsätzen und Formen des internationalen Stils orientiert.
Das Ziel des Projekts war es, drei eigenständige Erzählungen über die Moderne – die polnische, die deutsche und die israelische – miteinander zu konfrontieren und zugleich ihre gegenseitigen Bezüge zu verdeutlichen.

Diese Themen wurden auf unterschiedliche, jeweils sehr originelle Weise in den Stipendienprojekten aufgegriffen.

Die Umsetzung der Projekte wurde von Aleksandra Janus (Kuratorin des Programms Exercising Modernity) und Małgorzata Jędrzejczyk (Pilecki-Institut Berlin, Kuratorin des Programms Exercising Modernity) in Absprache mit dem Programmteam des Adam Mickiewicz Instituts & The Liebling Haus – The White City Center betreut.

Veranstalter: Pilecki-Institut Berlin

Partner: Adam-Mickiewicz-Institut & The Liebling Haus – The White City Center

Stipendiat innen 2018/2019

Die Ausschreibung brachte fünf erfolgreiche Kandidat:innen hervor, die im Zeitraum von sechs Monaten an ihren Projekten arbeiteten, die sich mit dem Thema der Moderne in Bezug auf die Geschichte, Kunst und Kultur im 20. Jahrhundert in Polen sowie in Deutschland und Israel beschäftigten. Das Ergebnis waren facettenreiche und interdisziplinäre künstlerische Arbeiten und Forschungsstudien aus den verschiedensten Kunstsparten wie z. B. Architektur oder Film.

Das Kulturstipendium Exercising Modernity wurde vergeben an:

Laure Catugier
Katri Miettinen
Michalina Ludmiła Musielak
Waldemar Rapior
Hadas Tapouchi

Wir gratulieren den Gewinner:innen!

 

LAURE CATUGIER

Biographie:

Laure Catugier (1982, Toulouse, Frankreich) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an der École d’Architecture de Toulouse (2005) und der École des Beaux-Arts de Toulouse (2007). Durch verschiedene Medien wie Fotografie, Video oder Performance hinterfragt sie die Wahrnehmung und Darstellung von Räumlichkeit. Ihre Arbeit hinterfragt den Einfluss von Architektur und Design auf die Menschen und den sozialen Raum in lokalen Kontexten. Sie war Artist in Residence in Düsseldorf (DE), Linz (AT), Takasaki (JP), Teheran (IR), Pardubice (CZ) und St. Petersburg (RU). Ihr Werk wurde 2016 mit dem internationalen Celeste Prize ausgezeichnet. Im Jahr 2017 nahm sie am Goldrausch Künstlerinnenprojekt in Berlin teil. 2019 erhielt sie ein Kulturstipendium des Pilecki-Instituts und ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds (Bonn). In naher Zukunft wird sie Aufenthalte im Geumcheon Art Space in Seoul (KR), im Kiosko in Santa Cruz de la Sierra (BO) und in der Villa Champollion in Kairo (EG) wahrnehmen. Seit 2013 wurden Catugiers Arbeiten in mehreren Institutionen und Galerien in Europa gezeigt: Japanisch-Deutsches Zentrum, Galerie Weisser Elefant, Koreanisches Kulturzentrum (Berlin); Institut Français, Onomato Kunstverein (Düsseldorf); Galerie Thaddeus Ropac, Le Voltaire Mécénat Emerige (Paris); Festival In-Sonora (Madrid); Artum Foundation (Warschau); Festival Oodaaq in Rennes (Frankreich); OXO Tower London (im Rahmen des Celeste Prize); Festival des Artes Binnar (Porto); und Arte Fiera Bologna (Mailand). Im Jahr 2017 nahm sie auch an einer Gruppenausstellung in der Centraltrack Gallery in Dallas, Texas, teil und kürzlich im Total Museum in Seoul.

Vis-à-vis

Laure Catugier erforscht in ihrem Werk Beziehungen zwischen Raum, Bild und Bewegung. Ausgehend von der Architektur fokussiert sich die Künstlerin auf Zusammenhänge zwischen dem Menschen und seiner Umgebung – der gebauten, materiellen und physisch definierten Umgebung, aber auch der immateriellen Umgebung, die auf Grundlage des alltäglichen menschlichen Handelns im Raum und seiner Wahrnehmung Gestalt annimmt. Im Rahmen des Projekts Vis-à-vis hat Laure Catugier eine Reihe von Fotocollagen und eine Videoarbeit gemacht, basierend auf Detailaufnahmen von Gebäuden der Zwischenkriegs- und Nachkriegsmoderne, die die Künstlerin in Warschau, Lublin und Posen fotografiert hat. Mit ihrer Vorstellungskraft überschreitet Catugier zeitliche und räumliche Grenzen sowie die Eindeutigkeit fotografierter Motive. Sie kombiniert einzelne Bilder miteinander und erschafft neue Einheiten aus ihnen. Es treffen Wohnhäuser des Warschauer Stadtteils Żoliborz mit der Architektur der Wohnsiedlung WSM Koło (gebaut von H. und S. Syrkus) und der Wohnsiedlung Przyczółek Grochowski (gebaut von O. und Z. Hansen) aufeinander. Zudem werden Wohnblöcke der Słowacki-Wohnsiedlung in Lublin mit skulpturalen Strukturen auf dortigen Spielplätzen sowie mit den Wohnhäusern der Siedlung am Waryński-Platz in Posen zusammengestellt. Auf diese Art und Weise schafft die Künstlerin Beziehungen zwischen topographisch entfernten Strukturen und entwirft ein neues Bild der Architektur als System von Verknüpfungen.

 

KATRI MIETTINEN

Biographie:

Katri Anita Miettinen ist eine finnische Künstlerin. Sie studierte Extended Media Art und Filmgeschichte an der Saimaa University of Applied Sciences sowie Visuelle Kulturen, Kuratieren und zeitgenössische Kunst an der Aalto University School of Arts, Design and Architecture in Helsinki. Während ihres Studiums forschte sie für das Nationale Archiv im Rahmen eines Kriegsgefangenenprojekts. Miettinen nahm an verschiedenen Ausstellungen und Filmvorführungen im In- und Ausland teil. Eine ihrer Videoarbeiten wurde auf dem Performance Art Festival in Venedig gezeigt.

Parallele Erinnerungen – Die frühe Moderne in Wrocław und Bielsko-Biała als gemeinsames Erbe

In ihrem Forschungsprojekt untersucht Katri Miettinen das potentiell gemeinsame Erbe von Polen, Deutschland und Israel in einem modernistischen Wohnviertel in Bielsko-Biała, das 1934 angelegt wurde und sich seitdem in Veränderung befindet. Das Viertel wurde aufgrund seiner Erscheinung oft mit Tel Aviv verglichen. In seiner Entwicklung spielten Kultur und Sozio-Politik zusammen. Miettinen erforscht das Wohnviertel aus verschiedenen Perspektiven und versucht, ein Verständnis von einem gemeinsamen Erbe zu erlangen. Ihre Forschungen basierten auf Archiven und Erinnerungen von ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohnern des Viertels.

 

MICHALINA MUSIELAK

Biographie:

Michalina Musielak ist visuelle Anthropologin, Künstlerin und Regisseurin von Dokumentarfilmen. Sie studierte Dokumentarfilm an der Universität Warschau sowie Geisteswissenschaften an der Universität Tel Aviv. Sie erhielt einen Masterabschluss im Bereich Neue Medien von der Akademie der bildenden Künste in Warschau. Ein zweiter Masterabschluss in visueller und Medienanthropologie erfolgte an der Freien Universität Berlin. Sie war beteiligt an Ausstellungen im Museum für moderne Kunst in Warschau. Ihr Film „Miss Holocaust“ feierte auf der Berlinale beim Short-Wettbewerb Premiere. Musielak lebt derzeit in Warschau.

Postkarten aus den Wohnsiedlungen Muranów und Wilanów

In ihrem Projekt untersucht Michalina Musielak zwei Wohnsiedlungen in Warschau. Die eine entstand nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Trümmern des von den deutschen Besatzern errichteten jüdischen Ghettos in Muranów; die andere nach dem Niedergang der realsozialistischen Volksrepublik Polen auf einer freien Fläche im Außenbezirk Wilanów. Gemein ist beiden Bauprojekten, dass sie als innovative, umfassende architektonische Konzepte entstanden.

Bei ihren Recherchen stieß Musielak auf eine Postkarte von 1969. Sie zeigt Bilder der damals neuartigen sozialistischen Siedlung in Muranów neben Bildern der Trümmerlandschaft kurz vor Kriegsende. Damit sollte die Fortschrittlichkeit des stadtplanerischen Projektes demonstriert werden und zugleich die des politischen Regimes, welches das Projekt verantwortete.

Musielak entwirft analog zu dieser Postkarte einen Postkartensatz, der die Siedlung Wilanów miteinschließt: wo vorher eine Brachfläche war, steht nun eine moderne Siedlung. Die Nachkriegsarchitektur von Muranów wird parallelisiert mit der zeitgenössischen Architektur des Systemwandels in Wilanów.

Bei der Betrachtung und Analyse beider Fälle gedenkt Musielak unterschiedliche Aspekte zu thematisieren: im Falle von Muranów die Frage des Wohnraummangels, den sozialistischen Realismus sowie Standardisierung und Vorfertigung im Rahmen der nationalen Planwirtschaft, im Falle von Wilanów den Prozess der Demokratisierung, aber auch der Privatisierung im Zusammenhang mit global agierenden Unternehmen in der kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Berücksichtigt werden so nicht nur politische und ökonomische Fragen, sondern auch Fragen der nationalen Identität.

Musielak lädt verschiedene Autor*innen ein, diese Fragen in Form von Essays zu diskutieren. Diese werden neben dem Postkartensatz auf einer eigens für das Projekt gestalteten Website hochgeladen.

 

WALDEMAR RAPIOR

Biographie:

Dr. Waldemar Rapior studierte Soziologie und Kulturwissenschaften und wurde auf dem Gebiet der Soziologie an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań promoviert. Er erhielt zahlreiche Stipendien, unter anderem vom Institut für Soziologie der Adam-Mickiewicz-Universität, der Malta-Stiftung und dem Nationalen Wissenschaftszentrum in Kraków. Er forschte an zahlreichen Projekten, u. a. als Hauptauftragnehmer von ‚DIVO: Digital Voices & Streetwise Billboards‘, einer Kooperation von Blast Theory (UK), Patching Zone (Niederlande) und Translocal (Finnland), welche im Rahmen des Kulturprogramms der Europäischen Union durchgeführt wurde, und an einem Projekt mit dem Thema: ‚Unsichtbare Stadt. Ziele und Konsequenzen nicht-institutioneller Formen der Raummodifikation großer polnischer Städte und methodische Probleme ihrer Erforschung unter Nutzung visueller Daten.‘ Momentan verfasst er ein Buch mit dem Titel „Lustro współczesności. Kolej i nasze czasy“ (Zeitgenössischer Spiegel. Die Eisenbahnen und unsere Zeit).

Lokomocja. Nowoczesność w ruchu. (Fortbewegung. Modernität in Bewegung.)

Die Idee des im Rahmen des Programms Exercising Modernity durchgeführten Projekts stammt von Tony Judts Vorhaben, eine Studie über die Geschichte der Eisenbahnschienen und der Entstehung des modernen Lebens zu schreiben. Die Studie trägt den Titel „Fortbewegung“. Der vorzeitige Tod des Historikers erlaubte es ihm nicht, die Studie abzuschließen. „Die Eisenbahnen“, schrieb Judt, „verkörpern viele der besten und vertrauenswürdigsten Aspekte der Moderne.“ Ziel des Projekts ist es, den Aufstieg, Fall und die Wiedergeburt der Eisenbahnen als wesentlichen Bestandteil der Geschichte der Moderne nachzuzeichnen. Die Eisenbahn steht so im Zusammenhang mit der Entstehung des modernen öffentlichen Lebens und der modernen Phantasie, Zeit und Raum zu überwinden.

In einem Dialog mit Judt versucht Rapior, die Erfindung der Eisenbahn und das 20. Jahrhundert zu verstehen und „die besten Aspekte der Moderne“ zu identifizieren. Wie verhalten sich Menschen heute im öffentlichen Raum, wie werden Züge und Bahnhöfe genutzt, was bleibt von den „besten Aspekten der Moderne“ übrig?

 

HADAS TAPOUCHI

Biographie:

Hadas Tapouchi ist im israelischen Beit Nehemia geboren. Sie studierte Sozial- und Geisteswissenschaften und Fotografie in Tel Aviv sowie Kunst am Beit Berl College School of Art. Derzeit lebt sie in Berlin. Seit zehn Jahren verbindet sie in ihren Projekten Geschichte mit Kunst. Sie war in Ausstellungen in Polen, Deutschland, Schweden, Israel, Hongkong und Bulgarien vertreten.

Letters from home

Hadas Tapouchi führte ihr Projekt in zwei modernistischen Vierteln durch: in den Straßen von Hacarmel Hadar im israelischen Haifa und im Zentrum der polnischen Stadt Gdynia.

Sie wohnte jeweils einen Monat in den beiden Städten und beobachtete die dort lebenden Menschen. Sie befragte sie, was für sie ein „Zuhause“ sei. Das Ergebnis ihres Stipendien-Projekts ist ein Film, für den Szenen in beiden Städten – Gdynia und Haifa – gedreht wurden. Protagonisten des Filmes sind die kulturell unterschiedlichen Gemeinschaften, die in einem Haus zusammenleben und welche die Geschichte der modernistischen Stadtviertel erzählen. Sie erzählen aus dem Leben nach dem „modernistischen Traum“. Die Künstlerin arbeitet wesentliche Gemeinsamkeiten wie Unterschiede zwischen den Bewohner*innen der beiden Städte heraus. In ihrem Film zeigt sie ebenfalls auf, dass das Zuhause kein einheitlicher physikalischer Ort sein muss. Das Zuhause ist wandelbar. Wie die Wirkmacht des modernistischen Traumes, so verfallen in dem Film die Fassaden der Häuser. Der Film enthüllt auch die biografische Geschichte der Familie der Künstlerin, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Europa vertrieben wurde.

Stipendienprogramm 2020

Die zweite Edition der Akademie Exercising Modernity widmete sich dem Thema des Gemeinwohls, begleitet von einer Analyse des Begriffs „Community“, von Formen der Vergemeinschaftung und den Commons. Während wir die Aufmerksamkeit der Teilnehmer:innen auf das lenkten, was kollektiv und/oder gemeinsam ist, ermutigten wir sie, über soziale Beziehungen im 20. Jahrhundert nachzudenken, sowohl in Bezug auf die gemeinsame Identität (historisch, religiös, national und klassenbezogen) als auch auf gemeinsame Interessen oder Bedürfnisse. Außerdem regten wir eine Diskussion an über das, was gemeinsam ist. Unser Ansatz inspirierte einen Dialog und stellte Fragen über die Bedeutung und die wichtige Rolle von Gemeinschaften in der Entwicklung moderner Staaten, Städte und Gesellschaften. Verschiedene Formen des kollektiven Lebens – die Stadt, das Dorf, der Kibbuz, Formen von Co-Housing – waren von Interesse, insofern sie sich mit der Natur und der natürlichen Umwelt auseinandersetzen. Das Konzept der Gartenstadt und die Ideale der Moderne, die den Zugang zu Licht, Grün und frischer Luft hoch bewerten, stellen einen interessanten Bezugspunkt für heutige Diskussionen über den menschlichen Umgang mit der Natur dar. Die Fragen des gemeinsamen Raums und der Beziehungen des Menschen zur Natur sowie die Art und Weise, wie sie von verschiedenen Modernismen konzeptualisiert wurden, umreißen das Themenfeld des Stipendienprogramms für künstlerische Projekte 2020.

Die Umsetzung des Projekts wurde von Aleksandra Janus (Kuratorin des Programms Exercising Modernity) und Małgorzata Jędrzejczyk (Pilecki Institut Berlin, Kuratorin des Programms Exercising Modernity) in Absprache mit dem Programmteam des Adam Mickiewicz Instituts & The Liebling Haus – The White City Center betreut.

Veranstalter: Pilecki-Institut Berlin

Partner: Adam-Mickiewicz-Institut & The Liebling Haus – The White City Center

Stipendiat:innen 2020

Der Wettbewerb brachte fünf erfolgreiche Kandidat:innen hervor, die im Zeitraum von sechs Monaten an ihren originellen Projekten arbeiteten. Diese widmeten sich dem Thema der Moderne in Bezug auf die polnische Geschichte, Kunst und Kultur des 20. Jahrhunderts im Zusammenhang mit Deutschland und Israel. Das Projekt resultierte in abwechslungsreichen und interdisziplinären künstlerischen Arbeiten sowie Forschungsarbeiten, die sich auf viele verschiedene Kunstsparten wie Architektur oder Film beziehen.

Das Kulturstipendium Exercising Modernity wurde vergeben an:

Jakub Danilewicz
Ohad Kabri
Aleksandra Nowysz
Daphna Noy
Agata Woźniczka

Wir gratulieren den Gewinner:innen!

Jakub Danilewicz

Das Projekt erforscht in Form eines Drehbuchs die Lebenswege und persönlichen Aussagen ausgewählter Persönlichkeiten, die mit der Nachkriegsvision der Moderne verbunden sind – unter Beachtung von Aspekten wie Kollektivität, Geschlecht und selbstbestimmten politischen Aufgaben. Die Hauptauswahl der Stimmen umfasst Helena Syrkus (1900-1982), eine polnische Architektin, Stadtplanerin und Pädagogin; Stanisław Tołwiński (1895-1969), ein polnischer Ingenieur, Sozial- und Genossenschaftsaktivist; Selman Selmanagić (1905-1986), ein in Bosnien geborener deutscher Architekt; Arieh Sharon (1900-1984), ein israelischer Architekt und der Leiter des ersten Masterplans des Staates; Hannes Meyer (1889-1954), ein Schweizer Architekt und zweiter Direktor des Bauhauses Dessau; und Lena Bergner (1906-1981), eine deutsche Textildesignerin und Künstlerin. Die historischen Stimmen basieren teilweise auf Archivmaterial (unveröffentlichte und veröffentlichte Briefe zwischen den Protagonist:innen, Notizen, Telegramme und aufgezeichnete Interviews) sowie auf Fälschungen – nie geschriebenen oder gefundenen Antwortbriefen.

Inspiriert von Romanen wie „Woman on the Edge of Time“ von Marge Piercy spielt die Handlung des möglichen Gesprächs im Jahr 2119, während einer Feier zum 200-jährigen Bestehen des Bauhauses und fast ein Jahrhundert nach der Ausrufung der Idee für ein neues Bauhaus durch die deutsche Politikerin Ursula von der Leyen. Die Grundlage für die Filmproduktion – in der die ausgewählten Protagonist:innen von Laienschauspieler:innen gespielt werden – legt einen starken Akzent auf das Set-Design und ist inspiriert von der Arbeit Selman Selmanagićs als Filmarchitekt an der UFA in Potsdam-Babelsberg, wohin er 1939 aus Palästina zurückkehrte, um sich dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus anzuschließen. Der Plot ist – mit Blick auf utopische und spekulative Bezüge – ein Versuch, verschollene Stimmen aus der Perspektive jener Zeit zurückzuholen, in der sich die drängende Frage der Denker der frühen Moderne von „wie man besser lebt“ zu „wie man überlebt“ verschob.

Biographie:

Jakub Danilewicz (geb. 1992) ist bildender Künstler und Schöpfer von Video- und skulpturalen Installationen. Er ist Absolvent der Akademie der Bildenden Künste in Gdańsk, Polen (2018) sowie des interdisziplinären Studienprogramms an der WHW Akademija in Zagreb, Kroatien (2018-19), organisiert vom kuratorischen Kollektiv „What, How & for Whom?“ und von „Kontakt Art Collection“ aus Wien. Seine künstlerische Praxis berührt historische und ökologische Politik, Bioethik und Bereiche der Ausgrenzung. Er ist Stipendiat des Ministers für Kultur und Nationales Erbe in Polen (2020), nahm an Ausstellungen in Polen, Deutschland, Österreich, Kroatien, Litauen und Venezuela teil und sowie an Residencies in Spanien (Politècnica de València) und Frankreich (Cité internationale des arts). Er lebt in Berlin und Gdańsk und arbeitet derzeit als Assistent für die Künstlerin Wendelien van Oldenborgh.

Ohad Kabri

Camouflage und Taxidermie

Es gibt Gebäude, die lügen. Nicht alle und nicht immer. Aber es gibt Gebäude, die von außen wie das eine aussehen, während sie im Inneren etwas ganz anderes sind. Wenn Tiere dies tun, nennen wir es Camouflage; manchmal versuchen sie, wie ein gefährliches Raubtier auszusehen, obwohl sie in Wirklichkeit verletzlich sind. Manchmal wollen sie mit ihrer Umgebung verschmelzen, wie ein Blatt oder ein Felsen.

„Camouflage and Taxidermy“ ist ein Forschungsprojekt, das sich mit dem Phänomen der Camouflage in der Architektur beschäftigt. In den Vereinigten Staaten sehen Regierungsgebäude wie das Weiße Haus und das Kapitol wie antike griechische Bauten aus, um die USA in direkter Folge mit der westlichen Kultur zu verbinden. In Jerusalem ist jedes Gebäude mit demselben Stein verkleidet, aus dem die antiken Bauten bestehen, um so auszusehen, als gehörten sie zu ihrer Umgebung oder um wie eine direkte Fortsetzung der Geschichte der Stadt zu wirken. Ein weiteres interessantes Beispiel ist der europäische Trend des 18. Jahrhunderts, bei dem Gutsbesitzer untereinander wetteiferten, wer die schönsten Scheinruinen bauen konnte. Bis heute findet man Ruinen von Gebäuden, die aussehen wie aus der Zeit der Kreuzzüge oder des Römischen Reiches, in Wirklichkeit aber dem 18. Jahrhundert entstammen. Einen gegensätzlichen Ansatz wählte der Nazi-Architekt Albert Speer, als er Gebäude entsprechend seiner Ideologie vom „Ruinenwert“ entwarf, nach der jene in ferner Zukunft schöne Ruinen hinterlassen sollten. Es gibt viele Gründe für Gebäude, eine Camouflage zu entwickeln; dieses Projekt untersucht diese Gebäude und bietet eigene Vorschläge an.

Biographie:

Ohad Kabri ist Designer, Designforscher und Art Director. In seinen Projekten wechselt er mühelos von einem Thema zum nächsten, vom Entwurf eines Möbelsets für Stadtnomaden bis zur Erforschung der lokalen Esskultur in Jerusalem und ihrer Verbindung zur Geschichte der jemenitischen Juden. Im Sommer fungiert er als künstlerischer Leiter eines Kunst- und Musikfestivals (in den Jahren vor Covid-19) und im Winter schreibt er für eine Fringe-Theatershow.

Nachdem er 2018 mit einem Bachelor in Industriedesign an der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem abschloss, entschied er sich, in der Stadt zu bleiben. Seine Projekte sind lokal, inspiriert von der Geschichte, Kultur, Politik und den Materialien von Jerusalem, Israel und dem Nahen Osten. Seine Arbeiten sind oft politisch, haben aber auch Humor und sind nie belehrend; alle seine Projekte basieren auf gründlicher Recherche und berühren daher immer Geschichte, Philosophie, Religion und Kultur. Seit seinem Abschluss hat er an Bezalels Inkubator-Programm für vielversprechende Absolventen teilgenommen; er war Gründungsmitglied von „Ha’Miffal“ – einem in Jerusalem ansässigen Kulturzentrum; er präsentierte auf der „Fresh Paint Fair“ – Israels größter Design-Ausstellung – und war als künstlerischer Leiter und Autor für mehrere Theateraufführungen in Jerusalem tätig.

Aleksandra Nowysz

Modernistische Projekte von Kooperativen und gemeinschaftsbasierten urbanen Farmen in Wohngebieten in deutschen, polnischen und israelischen Städten. Ihr Wert im zeitgenössischen Kontext der Nachhaltigkeit.

Seit verschiedene multidisziplinäre Studien die positiven Auswirkungen von Urban Agriculture (UA) in sozialen, ökologischen und ökonomischen Bereichen aufgezeigt haben, ist UA ein häufig diskutiertes Thema in Bezug auf nachhaltige Entwicklung geworden. Die ersten UA-Konzepte entstanden als Antwort auf den Industrialisierungsprozess im 19. Jahrhundert im Rahmen der Genossenschaftsbewegung. In solchen Projekten werden Wohn- und Dienstleistungsgebäude von Grünflächen mit Agrar- und Erholungsfunktionen umgeben. Diese modernen Urban-Farming-Beispiele waren ein Präzedenzfall für den Trend des zeitgenössischen Öko-Urbanismus und dessen Idee eines umfassenden Entwicklungsansatzes, der die Produktion von Lebensmitteln mit Distribution, Konsum und räumlicher Gestaltung verbindet. Daher zielt dieser Studienvorschlag darauf ab, Strategien zu untersuchen, die eine Stadtentwicklung ermöglichen, die das Leben in der Stadt mit der Lebensmittelproduktion verbindet. Im Rahmen der Förderung beabsichtigt die Stipendiatin, nach kollektiven agrarischen Räumen in modernistischen Projekten zu suchen. Der Umfang der Forschung umfasst sowohl theoretische Konzepte als auch modernistische Wohnprojekte in ausgewählten Städten in Polen, Deutschland und Israel.

Biographie:

Aleksandra Nowysz (geb. 1987, Wrocław, Polen, Zugehörigkeit: Warsaw University of Life Sciences – SGGW) ist Architektin und Fotografin und erforscht die Architektur urbaner Landwirtschaft. Seit 2016 studiert sie am Institut für kreative Fotografie in Opava (Tschechische Republik). Im Jahr 2019 promovierte sie in Architektur und Stadtplanung an der Wrocław University of Science and Technology. Sie ist Absolventin des Mentoring-Programms des Kollektivs Sputnik Photos und Stipendiatin des Jerzy-Grotowski-Stipendiums der Stadt Wrocław für den Bereich Kunst. Ihre Fotoprojekte, die sich mit volkstümlicher Architektur und Landschaften befassen, wurden u. a. im Rahmen des Krakauer Fotomonats, in der BWA Wrocław Studio Gallery und in den Photon Galerien in Ljubljana und Wien ausgestellt.

Daphna Noy

Daily Choreographies

Als Künstlerin, deren Körper und Bewegung die Werkzeuge sowohl meiner Forschung als auch meiner Arbeit sind, besteht mein Interesse darin, den persönlichen Körper in Kontexten und Räumen mit sozialen Konnotationen von Macht und Ermächtigung zu untersuchen. Im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht die Art und Weise, wie sich der Körper an diese Räume anpasst und physisch mit ihnen interagiert.

Mein Forschungsprojekt „Daily Choreographies“ konzentriert sich auf die Beobachtung von sozialen Umgebungen, Kollektiven und Gemeinschaften sowie auf die Beziehung zwischen dem Individuum und der Gruppe. Im Rahmen des Projekts erkundete ich die Siedlung Kolonia Wawelberga in Warschau, wo ich über die Spannungen zwischen dem Individuum und dem sozialen Umfeld reflektierte.

Ein weiterer Bezugspunkt für meine künstlerische Recherche ist das im Kibbuz entwickelte Konzept des „Zuhauses“. Die Ideologie, die eine ganze Gemeinschaft als Familie und die umgebenden physischen Räume als „Zuhause“ ansieht, wurde in der Sowjetunion während des 20. Jahrhunderts als Teil ihrer sozialen Experimente entwickelt. Im Kibbuz erweiterte sich die Bedeutung von „Zuhause“ und umfasste sowohl ein Gefühl für einen Ort als auch für eine physische und soziale Struktur. Das kollektive Zuhause basiert auf drei Elementen, wie in einer Studie von Snir Cohen (2014) deutlich wird. Die ersten beiden Elemente sind das Kinderhaus und „HaHeder“ („Das Zimmer“), das die Unterkunft und das gemeinschaftliche Heim darstellt. Das dritte Element, das für das von mir angestrebte Projekt relevant ist, bezieht sich auf kollektive Institutionen, darunter den Speisesaal des Kibbuz, die Waschküche und öffentliche Räume. Das Gemeinschaftshaus ist der kollektive öffentliche Raum, in dem familiäre Funktionen wie Essen, Wäsche waschen und Feiern stattfinden.

Die Kolonia Wawelberga wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Edward Goldberg entworfen und von dem polnischen Philanthropen Hipolit Wawelberg und seiner Frau Ludwika gegründet. Die Siedlung in Form eines Wohnkomplexes sollte die Lebensbedingungen der sozial schwachen Bewohner Warschaus verbessern und ihnen den Weg aus der Armut ebnen. Die Mieter, die in den Wohnungen des Komplexes lebten, erhielten Spielplätze, medizinische Versorgung sowie Schulbildung für die Kinder.

Der Besuch in der Kolonia Wawelberga regte mich zum Nachdenken an über die Möglichkeiten von Gemeinschaft und den Platz des Privaten innerhalb sozialer Strukturen. Als ehemaliges Kibbuzmitglied und jemand, der in einer kollektiven Gesellschaft aufgewachsen und erzogen wurde, forsche und untersuche ich die Wahlfreiheit des Einzelnen innerhalb der Gemeinschaft und die Grenzen dieser Freiheit. Eine der Fragen, die meine Arbeit leiten, betrifft die Entscheidung des Einzelnen, Teil der Gemeinschaft zu sein, und das Ausmaß, in dem der Einzelne eine authentische Stimme innerhalb eines gemeinschaftlichen Kontextes ausdrücken kann. Für mich war das Kennenlernen der Gemeinschaftsstruktur der Kolonia Wawelberga eine Gelegenheit für einen kreativen Diskurs, der diese Fragen aufwirft und über die Rolle der Architektur bei der Gestaltung von Gemeinschaften sowohl im israelischen Kibbuz als auch in der polnischen Wohnsiedlung reflektiert.

Darüber hinaus haben Figuren wie Barbara Brukalska und Katarzyna Kobro mein Denken durch ihre Diskurse und materiellen Ausdrucksformen beeinflusst und neu geformt. Sie fordern die Sinne heraus und definieren neue Möglichkeiten für die Besetzung von Raum.

Ein Beispiel für ein solches transformatorisches Denken ist die Art und Weise, wie Barbara Brukalskas innovative Vision, die Küche als einen Raum einzubeziehen, der nicht mehr vollständig vom Rest des Hauses getrennt ist, es der gesamten Familie ermöglichte, visuell und sinnlich in die dort stattfindenden Handlungen involviert zu werden, wodurch der Akt des Kochens zu einer performativen Handlung wird.

Ein weiteres Beispiel sind Brukalskas Entwürfe für öffentliche Gärten, wie sie bei der Warschauer Wohnungsbaugenossenschaft zu sehen sind. Hier liegt der Schwerpunkt auf organischen, nicht-geometrischen Formen, die einen freien Fluss der Bewegung und der sozialen Interaktion ermöglichen. In der Kolonia Wawelberga hat der Gemeinschaftsgarten eine eher geometrische Form und wird von den umliegenden Wohnungen umschlossen, wodurch ein theatralischer Eindruck entsteht, in dem die Menschen, die den Garten besuchen, als Darsteller agieren.

In den beiden oben genannten Fällen sowie in den öffentlichen Räumen des israelischen Kibbuz dienen die öffentlichen Gärten dem Zweck, den Körper von den täglichen Aufgaben zu befreien. Die Architektur leitet das Individuum nicht zu einer bestimmten Bewegung oder Handlung an, sondern ist ein optimistischer, „weicher“ Raum, der soziale Begegnungen und das Zusammenkommen einer Gemeinschaft fördert.

Biographie:

Daphna Noy ist eine bildende Künstlerin, die in einer Vielzahl von Medien arbeitet. Noy hat einen MFA-Abschluss von der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem, wo sie sich einschrieb, nachdem sie ihren BA in Tanz und Choreografie (B. Dance with honors) an der Jerusalem Academy of Music and Dance erworben hatte. Noys Arbeiten wurden u.a. in der Galerie Llorar (Mexiko-Stadt), im Florentin Quartet (Tel Aviv-Jaffa) und in der HaShah-Residency (Tel Aviv-Jaffa) präsentiert. Noy nahm an verschiedenen internationalen Residency-Programmen teil, darunter A-Z WEST (ein Artist-in-Residence-Programm der Künstlerin Andrea Zittel in Joshua Tree, Kalifornien), SOMA (Mexiko-Stadt, Mexiko) und Exercising Modernity (Warschau – Tel Aviv – Berlin). Noy unterrichtet derzeit an der Jerusalem Academy of Music and Dance.

Agata Woźniczka

Der Superblock

Der Superblock ist eine spekulative Raumtypologie, die aus der Erforschung eines modernistischen Ethos in der Architektur und Stadtplanung Deutschlands, Israels und Polens entstanden ist. Die Untersuchung, die als eine Reihe von vielschichtigen graphischen Schemata (fast wie ein architektonischer Comic) präsentiert wird, definiert Verbindungen zwischen regionalen Vorstellungen und internationalen Bewegungen und zeigt auch die vormodernen Vorgänger und zukünftige Nachkommen der Superblock-Typologie. Die neue Typologie leitet sich aus untersuchten Beispielen, einer gemeinsamen Bildsprache, manchmal gegensätzlichen Gestaltungsphilosophien und gemeinsamen Qualitäten ab. Durch das Heranzoomen von spezifischen Designbeispielen, die in den Kontext von Leitbildern gestellt werden, entsteht eine komplexe, aber nachvollziehbare Typologie des modernen Superblocks. Das gewonnene Qualitätsmodell lässt sich in die Geschichte der modernen Architektur zurückverfolgen, aber auch in die Zukunft des Designs weiterentwickeln. Der spekulative Teil des Projekts übersetzt daher die definierte Typologie aus einer Formensprache der Moderne in die Gegenwart. Ein neuer Superblock nimmt die Form eines janusköpfigen, bewohnbaren Objekts an. Seine Komplexität und Vielfalt an Werten und Bedeutungssträngen wird als ein neuer urbaner Block dargestellt. Seine Form und Eigenschaften, seine räumlichen Lösungen und sein programmatisches Layout manifestieren die Superblock-Qualitäten. Der Entwurf eines architektonischen Blocks nutzt dessen Dreidimensionalität, um verschiedene aus der Forschung abgeleitete Merkmale einzuschreiben. Er wird als 3D-Modell präsentiert, begleitet von spekulativen architektonischen Details, Renderings der verschiedenen Phasen und einer Reihe von architektonischen Standardzeichnungen, die notwendig sind, um das Superblock-Projekt als Form im Raum zu zeigen.

Biographie:

Agata Woźniczka ist eine preisgekrönte Architektin und Stadtplanerin und leitet das Architekturbüro BUDCUD, das sich auf interdisziplinäre Strategien, öffentliche Räume und architektonische Installationen spezialisiert hat. Neben der Arbeit an Auftragsprojekten betreibt sie eigene Forschung, leitet regelmäßig Design-Workshops und berät zu internationalen Raumstrategien. Im Jahr 2020 wurde sie Doktorandin an der Fakultät für Architektur an der Technischen Universität Wrocław. Im Jahr 2019 war sie Mitglied eines internationalen Städtebau-Teams während des „Bauforums Magistralen“ in Hamburg, wo sie an der Zukunft der Stadt arbeitete, die von einer intelligenten Pendlerrevolution angetrieben wird, während sie 2016 als Kuratorin des „Big A“-Zyklus von Architekturvorträgen und -workshops der Europäischen Kulturhauptstadt Wrocław arbeitete. Im Rahmen des Stipendienprogramms Exercising Modernity untersucht sie modernistische öffentliche Räume in Polen, Deutschland und Israel und arbeitet an einem spekulativen Vorschlag für deren internationale gemeinsame Basis.